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Mono & Nikitaman

Ganze drei Jahre hat es gedauert. Drei Jahre, in denen nicht ganz sicher war, ob überhaupt nochmal ein neues Album von Mono & Nikitaman erscheinen würde. Aber jetzt ist 2015 und damit klar: Ja, Mono & Nikitaman haben eine neue Platte gemacht. Sie trägt den Titel »Im Rauch der Bengalen« und ist das bisher beste Album der beiden.

»Wir haben uns durch unseren unba¨ndigen Freiheitsdrang in den letzten Jahren etwas aufgebaut, aber sind irgendwann an einen Punkt gekommen, an dem wir uns durch unseren eigenen Perfektionismus und die Erwartungshaltung der anderen alles andere als frei gefühlt haben«, blicken M&N zurück. Die logische Konsequenz: Eine Auszeit von der Musik. Zuerst denken die beiden erst mal gar nicht mehr ans Texte schreiben oder Lieder machen – aber schon ein Jahr spa¨ter stehen sie wieder gemeinsam im Studio, produzieren drauflos und schreiben gemeinsam erste Texte.

Irgendwann ist klar: Das was hier gerade ganz sorglos und ohne Druck entsteht, ist nichts anderes als »Im Rauch der Bengalen«, das fu¨nfte gemeinsame Album von Mono & Nikitaman. »Dadurch, dass wir niemandem etwas schuldig waren und keiner auf etwas gewartet hat, haben wir ganz anders Musik gemacht als in den Jahren davor. Die beiden stu¨rzen sich nicht nur in die Produktionsarbeit, sondern arbeiten auch mit neuen Musikern zusammen und gru¨nden ihr eigenes Label M&N Records.

Ein echter Neustart.

Mit dem Zähler auf Null, losgelöst von alles und jedem, ist mit »Im Rauch der Bengalen« das bisher beste Album von Mono & Nikitaman entstanden. Eingängige Melodien vermengen sich mit unba¨ndiger Energie zu einer ganz eigenen DIY-Melange in der Tradition alter Veröffentlichungen von Mono & Nick. Schon der erste Song »Alles zurück« macht unmissverständlich klar: »Es kommt alles zurück / und noch mehr, ich kann’s kaum erwarten / endlich wieder zurück! Wieder da im Rauch der Bengalen«. In einem weiteren Song geht es rauf auf’s »Parkdeck«, um dem Stress der Welt von dort aus zuzuschauen, während »Bääm« den Soundtrack zu einer ganz eigenen Party mit den Fans liefert.

»Nichts zu verlieren« beschreibt dann passenderweise auch genau den Moment, kurz bevor Mono und Nikitaman auf die Bühne gehen. Aber natürlich steht er auch für das Gefühl, was M&N die letzten Wochen und Monaten mit sich herumgetragen haben. Der Song ist die Art und Weise der beiden, mit den Erwartungen umzugehen, aber ermutigt auch die Ho¨rer, sich etwas zu trauen.

»Im Rauch der Bengalen« ist nicht nur ein Album, das auf der Bu¨hne funktioniert. »Der Live-Aspekt ist uns immer wichtig aber in den Songs finden sich Bilder und Gedanken, die auch woanders ihren Platz haben«, erzählen die beiden. Das liegt mitunter daran, dass die zwei in endlosen Songwriting- Sessions sehr viel Wert auf homogene Texte gelegt haben. Die Songs sind noch perso¨nlicher und noch pointierter als auf den vorherigen Alben geraten und setzen sich nach wie vor kritisch mit der Welt auseinander – ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

»Keine Schuhe« etwa steht für einen nachdenklichen Text, der mit Leichtigkeit verpackt ist und von der großen Freiheit fernab der datenhungrigen gläsernen Welt von heute erzählt. Aber auch in anderen Songs spielen M&N mit Utopien und nehmen die Hörer mit auf Reisen. Seien es Gedankenspiele oder nur Sprünge u¨ber den eigenen Schatten oder um die nächste Ecke.

»Ein Haus ist kein Zuhause« handelt vom Thema Flucht und der Abgrenzung Europas und stellt die Frage nach der Definition von Heimat und Zuhause. Was versteht man darunter, und wie wird es verteidigt? »Ich mag dieses Anspruchsdenken im Bezug auf Heimat und Zuhause nicht, es wirkt sich sehr ausschließend aus.«, erklärt Mono – und Nick ergänzt: »Als ich sechs Jahre alt war, habe ich mit meiner Mutter in besetzten Ha¨usern gewohnt und diese sind bei diversen Ra¨umungen zersto¨rt worden, das hat mir ein Stu¨ck weit mein Zuhause genommen. Deshalb haben wir uns gefragt: Was ist eigentlich Zuhause? Warum wird es manchen verwehrt und manchen nicht und wer entscheidet daru¨ber? Wo fu¨hlt man sich geborgen? Was ist u¨berhaupt Geborgenheit?«

Eine Form von Geborgenheit ist sicher die Liebe der Fans, von der die beiden im Song »Versta¨rkung« ein Lied singen. »Wa¨hrend unserer Auszeit haben uns viele Mails und Briefe von Fans erreicht, in denen die Leute davon erza¨hlt haben, wie lange sie unsere Musik schon begleitet und was die Songs fu¨r sie eigentlich bedeuten. Diese Botschaften habe uns sehr beru¨hrt, weil wir gemerkt haben, dass unsere Musik ein Teil des Lebens anderer Menschen ist«, erza¨hlen Mono und Nikitaman. »Das hat uns gezeigt, dass wir wirklich den besten Job der Welt haben, aber auch die Verantwortung weiterzumachen oder besser noch – immer wieder neu anzufangen!«

 

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Tourdaten

27. Mai - Dornstadt - Wudzdog Festival
28. Mai - Walchsee - Stoabeatz Festival
01. Juni - Köln - Festival Contre Le Racisme 2016
04. Juni - Muttersberg - Ragga Mountain Festival
11. Juni - Neukirchen - Zipfair
12. Juni - Nickelsdorf - Novarock
19. Juni - Frankfurt - AKF
25. Juni - Berlin - FDL
01. Juli - Binzwangen - Binzwangen Open Air
02. Juli - Pörtschach - Word Bodypaint Festival
08. Juli - Rudolstadt - TFF
09. Juli - Rosenheim - Hitzefrei
16. Juli - Rössing - Weedbeat Festival
30. Juli - Vechta - U&D
05. August - Schierling - Labertal
07. August - Mülheim - Ruhr Reggae
27. August - Obrigheim - Rock im Hinterland