Anytime

„You can call anytime!“ – das ist schon eine Ansage. Aufrichtig gemeint kann dieser Satz der schönste Freundschaftsbeweis sein. Aber im falschen Kontext wird er in den Ohren des Angesprochenen zu blankem Hohn. Von so einer Erfahrung berichtet Vivie Ann in ihrem neuen Song „Anytime“, der wiederum selbst eine starke Ansage ist: Von der ersten Sekunde an geht es energiegeladen nach vorne und erst bei der unwiderstehlichen Hookline im Chorus wird einem bewusst, was das eigentlich ist: Singer-Songwriter im besten Sinne dieses Wortes. Nämlich das, was dabei herauskommt, wenn eine großartige Sängerin einen grandiosen Song schreibt, ohne Scheuklappen produziert und dann eben auch selbst singt.

Das die Wahl-Hamburgerin Vivie Ann eine der stärksten Stimmen des Landes ist, kann niemand leugnen. Wohl jeder hat sie unbewusst schon einmal gehört – sei es in der Werbepause im Fernsehen oder bei einer der zahlreichen Pop-Orchester-Shows, für die die 26-jährige von den großen Symphonieorchestern immer wieder gebucht wird. Mir ihren eigenen Songs konnte sie schon im Vorprogramm von James Morrison, Jessie Ware, The Night Game und Frances überzeugen. Alle große Labels waren an ihr interessiert – wenn sie doch nur deutsch singen würde. Doch sie hat ihren eigenen Kopf. In der englischen Sprache fühlt sie sich zu Hause und diese eignet sich auch besser für ihre ausschweifenden Melodien.

Also geht Vivie Ann den steinigen, aber ehrlichen Weg: Ihr Debut-Album „Flowers & Tigers“ erschien 2016 auf ihrem eigenen Label und schaffte es immerhin auf Platz 26 der itunes Pop-Charts. Für Album Nr. 2 geht Vivie Ann nun alles etwas größer an: Via Crowdfunding hat sie über 30 000 Euro gesammelt und auch die Initiative Musik Stiftung zeigte sich großzügig. Mit diesen Geldern produziert sich Vivie Ann nun Stück für Stück zum Album.

Seit Anfang des Jahres veröffentlicht die Künstlerin alle paar Wochen einen neuen Song . Die komplette Sammlung soll dann im Februar 2019 mit weiterem Material als fertiger Longplayer erscheinen.

 

Anytime ist ein weiterer konsequenter Schritt auf diesem Weg und traf bisher voll ins Schwarze: Der Song wurde auf Spotify bereits über 100 000 mal gestreamt (inkl. Playlist-Einsätze in „New Music Friday“ und fünf Wochen lang „Pop Brandneu“) und tauchte mittlerweile sogar in den Streaming-Charts von Spanien und Südkorea (!) auf. Aufgrund des durchweg positiven Feedbacks von Fans und Medien ist nun der Schritt ins Radio die logische Konsequenz.