Blaues Wunder

Man könnte nach dem ersten Hören behaupten, dass „Blaues Wunder“, die zweite Auskopplung der Band Grossstadtgeflüster aka GSGF von ihrer Episode 1- Fickt-Euch-Allee, eine Ode an den gepflegten Vollsuff ist.

Im Blauen Wunder liegt aber noch mehr. Minimalistisch, elektronische Klänge, ein bisschen Lagerfeuer-Gitarre und ein chansonesk anmutender Gesang beschreiben den Umgang mit Blauen Flecken und die Auseinandersetzung mit der eigenen, kleinen Existenz.
Das Aufbauen einer tiefen und ehrlichen Freundschaft mit sich selbst und seinen Macken.

Und Freundschaften schließt man bekanntlich nicht selten am Tresen bzw. vertieft sie mit einem gemeinsamen Blick in Glas.
„Denn dafür ist mein Glas voll, bis zum Rand voll und ich auch, ich bin ein blaues Wunder.“

Einfach reinlegen und mittrinken und sich auf die vielleicht persönlichsten Zeilen von Frontfrau Jen Bender einlassen. Sie muss sich das Leben und sich selbst nicht schön trinken denn sie weiß, dass sie “nicht sonderlich schön“  ist, “aber schön sonderlich”. Und keine Termine und leicht einen sitzen haben, könnte man ja auch mit blau machen und blau sein übersetzen, denn „…der Abgrund ist tief doch kein Grund zum verzweifeln…“ und „ Humor ist wenn man trotzdem lacht…“

Don‘t feel blue, denn mit einem Lächeln im Gesicht und einem Herrengedeck kann dieser musikalische Ausflug ins Blaue zu einer kleinen Umarmung mit sich selbst werden.

Also, zum Wohl und Prost!