Album-VÖ von August August

August August - Album - Liebe in Zeiten des Neoliberalismus - Cover - s‘läuft! Radio-Promotion

“Liebe in Zeiten des Neoliberalismus” Wie prägt das Politische unsere privaten Beziehungen? Warum bestimmt immer die Mehrheit, was als normal gilt? Und wohin mit der Wut, Trauer und Ohnmacht angesichts all der Schieflagen in unserer Gesellschaft? Das Indie-Duo August August stellt Fragen. Klug und komplex, äußerst zeitgemäß und unbedingt mitreißend. „Liebe in Zeiten des Neoliberalismus‟ – mit dem Titel ihres zweiten Albums machen Kathrin Ost und David Hirst überdeutlich klar, was sie alles in ihrer Musik kanalisieren: Leidenschaft, Tiefgang, Kritik. Seichte Befindlichkeitsstudien sind ihre Sache nicht.

Kathrin Ost ist mit dem Alternative-Sound der 90er-Jahre aufgewachsen. „Daran sind meine älteren Geschwister schuld, die mir schon als Siebenjährige Nirvana- und Smashing Pumpkins-Alben in die Hand gedrückt haben‟, erzählt die Hamburger Musikerin, die bei August August singt und Bass spielt. Der Berliner Gitarrist und Produzent David Hirst wiederum liebt Folkmusik und die Fingerstyle- Ästhetik eines Andy McKee. Sozialisiert wurde er zudem mit dem ausgefeilten Songwriting von britischen Bands wie Fink und Oasis. Ihre popkulturellen Welten vereinen die beiden nun in Songs, die die Facetten des Gitarrenpop spannungsgeladen und zugleich ungemein eingängig ausloten.

„Wahnsinn‟ beispielsweise entfaltet einen epischen Drive, wie er auch bei den US- Rockern The War On Drugs zu erleben ist. August August verhandelt in dem Song die Frage nach der mentalen Gesundheit in einem kranken System. „Ob nun die Schere zwischen Arm und Reich oder der Gender Pay Gap – wenn ich mir die gesellschaftliche Ordnung anschaue, verstehe ich diejenigen, die aufgrund dieser Missstände verrückt werden‟, erklärt Kathrin Ost. Die Musikerin, die zudem als Schauspielerin für TV und Theater arbeitet, kniet sich gerne tief hinein in die Zusammenhänge. Und mit dem Deutsch-Briten David Hirst hat sie einen künstlerischen Komplizen gefunden, mit dem sie ihre Inhalte intuitiv umsetzen kann.

„Unsere Kommunikation beginnt meistens mit der Gitarre‟, erzählt David Hirst, der an der Goldsmiths University of London Musik studiert hat. „Ich stimme das Instrument so um, dass es weniger traditionell klingt, dass es mehr in einer Stimmung schwebt und eine schöne Ambivalenz entsteht.‟ Kathrin Ost komponiert ebenfalls auf der Gitarre. „An dem Instrument bin ich autodidaktisch unterwegs und ich kann es vollkommen intuitiv zum Schreiben nutzen“. In diese klanglichen Atmosphären legt sie ihre Texte. Dass sich beim Hören unmittelbar assoziative Räume eröffnen, liegt zum einen an den detailreichen wie transparenten Arrangements und zum anderen an den starken Lyrics. „Ich entwerfe häufig offene Bilder‟, sagt Kathrin Ost. „Es soll noch Raum bleiben für die Bezüge der Hörerinnen und Hörer.“

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