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Das Lumpenpack - Band - s‘läuft! Radio-Promotion

Das Lumpenpack

VÖ 26.11.2021: Album “emotions” auf CD & Vinyl.

Nach einer ausverkauften Tour 2019/2020, einem Direkteinstieg auf Platz 14 der deutschen Albumcharts für „Eine herbe Enttäuschung“ (2019) folgt nun das sechste Album des jüngst um den „Rest der Band“ erweiterten Duos, Max Kennel und Jonas Frömming.

Mit der Rockhymne „WZF?!“, einem Abgesang auf das Jahr 2020, schlägt die nun fünfköpfige Band samt Drums, Bass und Gitarren die Tore zu „emotions“ laut und weit auf. 

Ein eröffnender Knall, für alle, die ihn bisher nicht gehört haben. Mit über 3 Millionen Streams, einschlägigen Rock und Pop Playlisten und einer sehr klaren Handschrift zeigt sich die musikalische Weiterentwicklung, ohne das zu verlieren, was DAS LUMPENPACK seit jeher ausmacht. Kennel und Frömming kommentieren ihre Umwelt auf eine Weise, die im deutschen Sprachraum sonst nicht zu finden ist, witzig, zynisch, hart ohne gemein zu sein, im gelungenen Spagat zwischen tagesaktuell und zeitlos.

Die zwölf Songs auf „emotions“ sind gewohnt verspielt und bereit Grenzen eines Genres zu ignorieren, ohne den eigenen Sound zu verlassen. Die Gitarren und Drums, die eingängigen Riffs und die neue Tanzbarkeit der Songs stehen ihnen gut, ohne die textliche Qualität zu unterwandern. 

Das Lumpenpack - Album - Emotions - 2021 - s‘läuft! Radio-Promotion

„Dolce Wohnen“ (VÖ 16.07.) verspottet die Selbstgefälligkeit des modernen Großgrundbesitzers, der SegelschuhträgerInnen. „Andere lassen für sich arbeiten, ich lasse für mich wohnen“, textet DAS LUMPENPACK auf absurd wahre Weise. Diese Bissigkeit durchzieht „emotions“ wie ein roter Faden.

Dass es „Warm im Altenheim“ wird, wirkt im gleichnamigen Track wie das kleinste Übel einer Klimadystopie, die zum fröhlichen Mitsingen auf dem dünner werdenden Eis einlädt. „Einfache Gefühle“ spielt mit der Ambivalenz von Kritik an der Konsumgesellschaft und der schieren Unmöglichkeit den eigenen Konsum einzuschränken. Ähnlich introspektiv singen Kennel und Frömming in „Liebe Grüße“ der eigenen Bubble eine Hymne. Denn zwischen einsamer Individualität und kollektivem Durchschnitt liegt irgendwo der Sweet Spot, an dem man versichern kann: „Liebe Grüße, sorgt euch bitte nicht, ich kenn’ jetzt ein paar Leute, die dasselbe fühl’n wie ich.“ – ein Zuhause in der Nische.

Aber auch der vermeintliche grobe Unfug kommt auf „emotions“ nicht zu kurz – Nummern wie „HausKindBaum“, „Immer noch drauf“ oder „Henning May“ offenbaren die diebische Freude an Sprachspielereien und absurden Ideen, die seit jeher fest in der DNA von DAS LUMPENPACK verankert ist. 

Dass man die Pandemie-Monate neben den eigenen vier Wänden größtenteils im Internet verbracht hat, schlägt sich mit den Tracks „Die Liebe in Zeiten von Amazon Prime“ und „Magst oder stirbst“ auch auf „emotions“ nieder. Während „Magst oder stirbst“ ungewohnt düster und ernst für einen DAS LUMPENPACK Song das Thema Hass im Netz und wie damit umgegangen wird abreißt, kommt „Die Liebe in Zeiten von Amazon Prime“ für Bandverhältnisse beinahe poppig-aufgedreht daher und unterstreicht mit clean nach vorne marschierenden Gitarren die im Text behandelte Schnelllebigkeit der Liebe in einem Kosmos, wo alles sofort und überall verfügbar scheint.

Zwischen all der Energiegeladenheit und der Bereitschaft zur Auseinandersetzung markieren „Ein Schlaflied für Aufgewachte“ und nicht zuletzt „Wenn alle wären wie wir“ einen perfekten Kontrapunkt auf „emotions“. Das ausschließlich von Klavier begleitete Schlaflied kommt dabei beinahe einem Ausflug in die Comedy- und Kabarettvergangenheit der beiden gleich, so wurde der Song im Dezember 2020 im Zuge der Querdenken-Proteste veröffentlicht und setzt sich kritisch damit auseinander. 

In „Wenn alle wären wie wir“ beweisen Frömming und Kennel hingegen ihr erstaunliches Gespür für Balladen und formulieren mit sympathischem Witz eine Gesellschaft, die nicht über das Lagerfeuer hinausgekommen wäre, aber das immerhin gut gelaunt.

Mit „emotions“ liefert DAS LUMPENPACK ihr sechstes und bisher definitiv bestes Album ab. Politischer, konzentrierter, emotionaler. Ein Album, auf dem man fündig werden kann, auch wenn man nicht sucht. 

Ein Album für alle Menschen, die schon Mal Gefühle hatten.

Über Das Lumpenpack

Es läuft furios für Max Kennel und Jonas Frömming, der eine ursprünglich aus Augsburg, der andere aus Kassel, aktuell ansässig in Stuttgart respektive Göttingen. Gemeinsam sind die beiden vehement auf dem Weg nach oben. Wem bisher noch nicht klar gewesen sein sollte, dass wir es hier mit einer der gewitztesten, leidenschaftlichsten und ganz einfach besten Rockbands der Republik zu tun haben, weiß das genau und endgültig jetzt. Denn an „emotions“, dem fünften Studioalbum dieser nahtlos humorigen jungen Herren, ist kein Vorbeikommen. Zwölf Lieder sind drauf, alles Hits. „emotions“ besteht aus drei EPs, die in den vergangenen Monaten nacheinander raus- und beim Fanvolk (die eifrigsten Anhänger tummeln sich im „Lumpenclub“, einer Netzplattform, auf der sie exklusive Inhalte gegen Bezahlung bekommen) bereits bestens angekommen sind.

Nehmen wir „Die Liebe in Zeiten von Amazon Prime“. Einmal gehört, für immer im Hirn. Sagt man Frömming und Kennel, die ihre Songs zusammen auf der Gitarre schreiben, dass sie vier feine Händchen für ausgefuchste Melodien haben, quittieren sie das Lob mit zwei freundlichen Lachgesichtern. „Bei jeder Nummer, an die wir uns setzen, haben wir schon Bock, ein Riesending daraus zu machen“, sagt Max. Und Jonas weiß: „Jedes unserer Lieder ist eine Bastelarbeit, die geil werden soll.“ Ein bisschen melancholisch macht „Amazon Prime“ aber schon. Im Text geht es um die Schnelllebigkeit des Zwischenmenschlichen und um Beziehungen, die nur so lange halten, bis man den Retourenschein ausgefüllt hat. „Doch traurig“, findet Max, „ist das nur, wenn man an dem alten Begriff von Liebe festhalten will. Wir finden es okay, wenn sich Leute ständig neu verlieben, weil es mit dem nächsten Menschen vielleicht noch besser passt als mit dem bisherigen, auch wenn mich sowas persönlich befremdet.“ Unsere beiden Burschen haben ihre jeweiligen Herzdamen mittlerweile geheiratet.

Auch in den Lebensrealitäten ihrer Alterskohorte fühlen sie sich heimisch. Fünf Jahre nach ihrem bisher größten und 16 Millionen Mal geklickten Hit „Guacamole“, der die Verspießerungstendenzen von Mittzwanzigern zum Thema hatte, widmet man sich in „HausKindBaum“ noch so einem Früher-sagte- man-Gassenhauer, den Kinderwunschphantasien des Mannes von Anfang 30. „Uns ist wichtig, über Dinge zu singen, von denen wir auch eine Ahnung haben“, sagt Jonas Frömming. Max Kennel fügt an: „Und die man uns abnimmt. Es wäre nicht besonders authentisch, wenn wir in unserem Alter noch über die Sommerferien singen würden.“ Das haben sie ganz am Anfang gemacht. Eines der frühen Lieder widmete sich Nacktbadenden am dänischen Nordseestrand und pikiert die beiden im Nachhinein selbst ein wenig.

Auf „emotions“ geht es deutlich politischer zu. Max („Man kann es sich als Künstler nicht mehr leisten, keine politischen Positionen zu beziehen“) und Jonas, beide links denkend, emotional nah am Punk gebaut und stilistisch Bands wie Madsen und ganz besonders den Ärzten nahe stehend, widmen sich in der Gitarrenrockhymne „Dolce Wohnen“ dem kalten Herz des Kapitalismus, das nirgends so eisig und unbarmherzig schlägt wie in der Brust von Vermieter*innen. „Warm im Altenheim“, leise akustisch beginnend und sich dann reinsteigernd, ist ein maximal halblustig gemeintes Lied über den Klimawandel und die Ignoranz, mit der wir ihm entgegentreten. „Magst oder stirbst“ setzt sich durchaus anprangernd mit der Suche und der Sucht nach Liebe und Hass im Internet auseinander. „WZF?!“ (lies: Was zum Fick?!“) ist eine – musikalisch Green Days „When September Ends“ aufgreifende – Worst-Of-Rockparade 2020. Und „Ein Schlaflied für Aufgewachte“, so zart es musikalisch herumschleicht, krallt sich Querdenker, Wutbürger und Dieter-Nuhr-Fans, um sie einmal kräftig durchzustreicheln. Denn der Witz des Lumpenpacks ist bisweilen böse und sarkastisch, ätzend oder verletzend ist er nicht. Jonas: „Wir beide sind Menschenfreunde. Unsere Songs sind irgendwie zynisch, und sie können piesacken, aber wir treten nach oben und gehen die Sache eher spielerisch an.“

Gelernt ist eben gelernt. Beide kommen aus der Kleinkunst. Max Kennel war 2012 und 2013 bayrischer Meister im Poetry Slam, Jonas Frömming holte sich die entsprechende Landesmeisterschaft 2013 in Rheinland-Pfalz. 2012 treten sie zum ersten Mal zusammen auf, 2013 kommt das erste Album „Steil- geh-LP“, das endgültige Erweckungserlebnis bietet 2014 ein berauschender Auftritt beim „Open Flair Festival“. Danach beschließen sie trotz abgeschlossener, seriöser Studiengänge (Max Psychologe, Jonas Lehrer für Deutsch und evangelische Theologie), an der verbotenen Frucht namens Rock’n’Roll nicht länger nur zu naschen, sondern sich komplett von ihr zu ernähren. Max Kennel: „Unsere Konzerte sind richtige Glücksduschen, die uns maximal euphorisieren.“ Also Schluss mit richtiger Arbeit und rein ins harte Rockmusikervergnügen. Konsequent ist die Evolution des Lumpenpacks seither vorangeschritten. Vor drei Jahren verabschieden sie sich endgültig von den oft genug etwas miefigen und piefigen Comedy- und Kleinkunstbühnen. Sie spielen nun ausschließlich vor stehendem, oder besser gesagt, sich heftig bewegendem Publikum. Und sie haben dem Lumpenpack nach dem 2019- Album „Eine herbe Enttäuschung“ (Platz 14 in den deutschen Albumcharts) und so richtig schön antizyklisch kurz vor Pandemiebeginn ordentlich Zuwachs verschafft. Man spielt jetzt – im April auf der großen „emotions“-Tour und im Sommer beim eigenen Jubiläumsfestival in Mannheim – in praller Fünferbesetzung. Lola Schrode am Bass, Alexandra Eckert am Schlagzeug und Jason Bartsch an der Gitarre sind nun feste Bandmitglieder. „Zu fünft bekommst du einfach viel mehr Druck auf die Bühne als zu zweit“, so Jonas Frömming. „Und die Gesamtatmosphäre ist viel fürsorglicher und wärmer geworden, seitdem wir kein reiner Herrenclub mehr sind.“

Nur auf ihre legendäre Konfettikanone, auf die wird Das Lumpenpack auch zukünftig keinesfalls verzichten.

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