
Gin Ga
Herrje! Die Ösi-Welle rollt und rollt: Ja Panik, Left Boy, Bilderbuch… und jetzt sind da Gin Ga. „Ziemlich heißer Scheiss aus Österreich“, urteilte laut.de schon beim Album-Erstling. Ist da noch Luft nach oben?
Yes/No? Die Antwort lautet: jein. Ja, sie haben sich verdammt lange Zeit gelassen. Ja, die Erwartungen sind hoch. Und, nein, sie sind nicht an diesem Druck gescheitert. Definitiv nicht. Schon die grellbunt flimmernde CD/LP-Hülle darf als signifikantes Lebenszeichen gewertet werden. Als Statement. Als mit positiver Energie aufgeladenes Fanal. Die zwölf Alternative-Perlen, die sich darunter verbergen, schäumen bei Kontakt mit der Wirklichkeit auf wie hochverdichtete Brausetabletten, die man in perlendes Sodawasser wirft.
Der Umstand, dass die Band rund um den Sänger und Gitarristen Alex Konrad – Geburtsort: Bratislava, Slowakei – nach zwei verschiedenen Auflagen ihres Debuts “They Should Have Told Us” (2008 und 2011) schon so lange perfektionistisch am Nachfolgealbum schnitzt, soll und kann nicht mit Zaghaftigkeit verwechselt werden. Zwischendurch hat man ja mit superben Songs wie “Dancer“, dem 2 Unlimited-Cover “No Limit” und den Singles “Golden Boy” und „Remember Whatever“ – die von BR Puls bis Radio Eins, von Flux FM bis WDR2 quer durch die Republik in den Äther gingen – immer wieder von sich hören lassen. Und ist nie dem Warhol’schen Verdikt der „15 minutes of fame“ anheim gefallen.
Und auch nicht gekommen, um zu bleiben. Sondern geblieben, um, mit Verlaub, weiter und höher zu kommen. Und nicht als durchschnittliche Schrammeltruppe aus dem Nachbarland zu enden. Die Band ist längst international bekannt und unterwegs – von Österreich über Deutschland (Live-Tournee im März!), Tschechien, Polen, Frankreich bis nach Spanien.
„GIN GA veröffentlichen mit Yes/No schlicht das beste von ihnen erhoffbare Album“, urteilt Martin Mühl in „the gap“. „Pop voll großer Momente und einer immer noch tief stapelnden Produktion.“ Jein: das neue Album wurde in London und Wien produziert, an den Reglern saß Alex Beitzke. Den Mix besorgte Charlie Russell, dessen Credits Namen wie Kasabian, Beady Eye, Alt-J und Jamiroquai umfassen.
GIN GA haben, so Kritiker-Grandseigneur Robert Rotifer (FM4, Berliner Zeitung, Rolling Stone), “seit der Spaltung ihres Bandnamens eine Wandlung von der mit Pop-Schlüsselreizen spielenden Gitarren- (und Geigen- und Keyboards-) Band zum ausgewachsenen Pop-Monster vollzogen, das jederzeit imstande ist, in die nächste Disco einzufallen.” Word. Die Discokugel ist so groß wie dieser Planet.