
Scotch & Water
Album Release SIRENS
Schlendergang und Sprint. Verweilen und Aufbruch. Melancholisch reminiszierend, aberdenBlickstetsvorwar̈tsgewandt–schonseitihrerGründungziehensichduale Gegensätze wie ein roter Faden durch das Schaffen der Hamburger Indie/Dreampop-Band Scotch & Water und genau in diesem Spannungsfeld schwingt auch ihr Debuẗ album „Sirens“.
Das vierköpfige Ensemble spielt darauf gekonnt mit Schritttempo und Perspektiven seiner Hörer:innen und verspricht damit gleichermaßen Anklang bei Vinyl-Liebhabern erster Stunde, Zeugen des New-Wave- Revivals der frühen 2000er sowie Kindern des neuen Jahrtausends zu finden. Dabei verweben Scotch & Water zuversichtlich Einflüsse von Fleetwood Mac über Arcade Fire bis hin zu Bon Iver oder The War on Drugs zu facettenreichen und komplexen Klangwelten. Eine Zuversicht, die die vier selbstbewusst aus der Geschwindigkeit der Achtungserfolge ihres erst dreijährigen Bestehens schöpfen.
Die vier funktionieren wunderbar in diesem Tempo, bremsen ihren Laufschritt dann aber doch zunac̈hst, um auf diesen imposanten Start mit einem bestechenden Debutalbum zuantworten. Durchdacht, facettenreich und komplex präsentieren sich Scotch & Water auf „Sirens“ denn nicht nur Albumtitel, sondern auch der Sound sind aufmerksamkeitserregend, lautstark.
Dabei ist das Album im Kontrast dazu in der Stille der nordfriesischen See entstanden. Scotch & Water haben sich bewusst dahin zurückgezogen, um in zwei intensiven Sessions ihr Debüt Album zu kreieren. Dort, in einem zum Studio umgebauten Bauernhaus bei Co- Produzent Sönke Torpus, reiften in der vertrauten Bandgemeinschaft fast fertige Songs genauso wie akustische Fragmente in einem fast
fünfwöchigen Aushandlungsprozess zu Elf fertigen Stücken heran. Gemeinsam mit dem hintergründigen fünften Bandmitglied und Produzenten Dennis Bajer entstand in diesem Prozess aus Reibung und Einvernehmlichkeit ein Debütalbum, dem man nur zu gerne durch die Entfaltung seiner Elf Songs folgt.

Sehnsucht und Fernweh als wiederkehrende Motive, prägen auch die zweite Single-Auskopplung von Scotch & Water. Während die Hamburger Dreampop-Band diese bei ihrer ersten Single ‚Fear‘ noch in der Weite Nordamerikas, dessen Entstehungsort, mit einer zweifelnden Zuversicht zu stillen suchte, ist ‚Floralia‘ von einer Zeit in den westlichen Anden Süd-Amerikas inspiriert. Aufgekeimt ist ‚Floralia‘ dort in dem gleichnamigen Stadtteil Calis, der „Hauptstadt des Salsa“, und klingt mit seinem Upbeat-Gefühl folglich auch deutlich energetischer. So passt diese Single nicht nur thematisch, sondern auch stilistisch perfekt in den gerade aufblühenden Frühling.
Dem treibenden Sound der Drum-Machine folgend, entfaltet sich ‚Floralia‘ zu einem Song, der gleichermaßen modern klingt und in Erinnerungen an die 80er schwelgen lässt. Dabei zeugen die spanischen Textakzente, die erstmals ihren Weg in einen Song von Scotch & Water finden, von der Wanderlust der international ambitionierten Band.

Mitgebracht hat diese Zeilen Sängerin Samira Christmann, die einen Tag nach dem ausverkauften Tourneeabschluss im März 2020 in den Flieger nach Kolumbien steigt, während im zurückgelassenen Hamburger Proberaum die ermutigende Melodie entsteht, an der der Song letztendlich kondensieren wird. Max Quentmeier läuft dort beim Experimentieren mit verschiedenen Gitarren-Stimmungen „ein Riff über die Finger“, welches bei der ersten Probe nach Christmanns Corona-bedingt verspäteter Rückkehr alle Bandmitglieder gleichermaßen aus dem Trott der Pandemie reißt. Schnell wird aus der nackten Melodie, angereichert von Hans Wedemeyer mit passenden Akkorden, eine groovende Song-Skizze. Drummer Lasse Weinbrandt basteltet anschließend aus Drum-Samples einer 70er-Jahre Orgel die treibende Drum-Machine, die die Band so mit ins Studio nach Nordfriesland nimmt, um dort gemeinsam mit dem hintergründigen fünften Bandmitglied und Produzenten Dennis Bajer ‚Floralia‘ im Frühsommer fertig zu stellen.
Als zweiter Song, der dort in intensiver Zusammenarbeit mit Sönke Torpus in seinem zum Tonstudio umgebauten Bauernhaus aufgenommen wurde, bildet ‚Floralia‘ gemeinsam mit ‚Fear‘ einen packenden Einstieg in die elf facettenreichen Tracks auf Scotch & Waters abwechslungsreichem und eindringlichem Debütalbum „Sirens“, welches am 21.5.2021 auf DevilDuck Records erscheinen wird.