Der neue Song „Wahnsinn“ von August August ist eine phantastische und poetische Reise durch unsere Vorstellungen von Realität und Einbildung, Authentizität und Verstellung, Reflektion und Verzerrung, normal und verrückt, oben und unten, wahr oder falsch… Ein ganz und gar fabelhafter Trip, der Hörerinnen und Hörern viel Spielraum für Interpretationen und eigene Bezüge lässt.
Glaubst Du immer noch daran, dass ein Fallender sich selbst fangen kann?
Zeilen wie diese und der Titel ihres im Februar 2022 erscheinenden Albums „Liebe in Zeiten des Neoliberalismus“ lassen vermuten, dass in „Wahnsinn“ nicht zuletzt die Frage nach der mentalen Gesundheit in einem kranken System verhandelt wird. Darauf angesprochen antwortet die Band mit einem Zitat von Albert Einstein: “Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Aber auch philosophische Themen scheinen die Band, bestehend aus Kathrin Ost, die auch als Schauspielerin im Theater und TV arbeitet und dem Berliner Gitarristen David Hirst, zu beschäftigen: Formen wir die Kategorien nach den Menschen oder die Menschen nach unseren Kategorien? Bist Du am Ende der Mensch geworden, der Du sein wolltest geworden oder der, für den Dich alle immer gehalten haben? Hat Wahnsinn einen Sinn? Was passiert, wenn die Fremdzuschreibung zuschnappt?